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Klimakrise: Traut euch was! [Kommentar]

Die Klimakrise ist nicht zu leugnen. Die Politik sollte endlich handeln und darauf auf Wähler:innenbefindlichkeiten wenig Rücksicht nehmen.

Von Georg Sander

Es ist eigentlich unglaublich: Da gibt es schnelle, effiziente und auch alle betreffende Maßnahmen, um CO2 einzusparen und somit die Klimakrise zu bekämpfen – und man tut es nicht. Tempo 100 wäre so ein Beispiel. Das tut am Ende des Tages niemandem weh, weil es eh allen weh tut. Sowohl der Bonze im SUV, als auch der Familienvater im Golf, sie alle müssten Tempo 100 fahren. Die “Letzte Generation” kämpft sogar mit ihren Blockaden dafür. Wer schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, wird sich erinnern, dass “die Jugend” früher gegen Kraftwerke und Atomendlager protestiert hat; jetzt will man in einem ersten Schritt die Autos ein bisschen eingrenzen und das auch noch mit einer extrem handzahmen Methode. Dabei könnte die Regierung das einfach umsetzen.

Ein Schritt zurück. Warum wählen wir? Weil im Parlament eine Mehrheit gefunden wird und die Abgeordneten mit ihren Mitarbeiter:innen gemeinsam das Beste für uns alle rausholen sollen, in Österreich und Deutschland zumeist als Koalitionsregierung. In den Ministerien sitzen im Idealfall Fachexpert:innen, genauso wie in den Büros der Abgeordneten im Parlament. So weit, so idealistisch und man kann ja nicht alles wissen. Wer kennt sich schon beispielsweise mit den rechtlichen Anforderungen des EAG aus? Ihr wisst nicht, was das ist? Eben. Es ist das Erneuerbaren Ausbaugesetzes, wichtig für die Bekämpfung der Klimakrise. Und so, wie es bei solchen Gesetzesmaterien ist, ist es eben auch bei Klimaschutz-Maßnahmen: Die, die eine Ahnung haben, sollen das bitte bestimmen. Warum tun sie es nicht?

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Die Realität schaut freilich ganz anders aus, leider. Denn anscheinend geht es einigen Politiker:innen um Macht, vermutlich um Geld, um Einfluss. Sie verwechseln Demokratie mit einem persönlichen Machtapparat oder der Befriedigung der Interessen derer, die sie unterstützt haben. Manche nennen das dann Freunderlwirtschaft, in Wahrheit ist es Korruption. Gemessen an dem Zustand der Welt ist es aber schon fast egal, wenn Politiker:in A) von Interessensgruppe B) Geld annimmt. Denn in Zeiten der Klimakatastrophe geht es um das Überleben als Menschheit in der Form, wie wir es derzeit gewohnt sind.

Die Demokratie-Krise betrifft alle

Hier kommt die Wissenschaft ins Spiel. Seit Jahrzehnten, wenn nicht sogar über 100 Jahren, warnen Wissenschaftler:innen vor den Folgen unseres Lebens. Getan wird oftmals herzlich wenig. So mancher erdummdreistet sich, den Einfluss des Menschen auf das Klima zu negieren. Erst jüngst bemängelte der zufällig auf seinem Posten gelandete österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer in Sachen Pandemie, man müsse sich mit der Expert:innenhörigkeit auseinandersetzen. Was soll das für ein Zugang eigentlich sein? Wenn man sich das linke Bein bricht, zur Ärztin geht und sich zwei Jahre später das rechte, bemängelt man dann auch das Expert:innentum ebenjener Fachfrau? Aber genau so stellen wir uns halt in Sachen Klima an. “Wird schon nicht so schlimm sein”, vermuten einige, während vor einigen Monaten fast ganz Pakistan abgesoffen ist.

Dabei geht es doch, wenn man will. So wurde etwa das Phänomen Saurer Regen vor allem im Globalen Norden recht erfolgreich bekämpft, auch das Ozonloch konnte in den Griff bekommen werden. Da wurde auf Expert:innen – zugegebenermaßen spät, aber doch – gehört. In Sachen Klimawandel braucht es jetzt Maßnahmen auf verschiedensten Ebenen. Etwa eine Reduktion des Tempolimits, das bringt schnell einiges. Oder allgemein Energiesparen. Mittelfristig benötigen wir viel mehr Energie aus Erneuerbaren, mehr öffentlichen Verkehr, bessere Dämmungen auf den Häusern. Und langfristig einen quasi neuen Vertrag in der Gesellschaft, dass wir ressourcenschonender miteinander umgehen. Die ersten kleinen Mosaikstückchen sind schon passiert, jetzt muss man sich über größere Brocken drüber trauen – egal ob man deswegen dann nicht wieder gewählt wird…

Fotocredit: packmas.JETZT

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1 Kommentar
  1. Armin 1 Jahr ago

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