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Kann die Marktwirtschaft die Umweltprobleme lösen?

Music-For-Nature-Initiator Bernd Awaloff geht in diesem Gastbeitrag auf die Frage ein, ob die Marktwirtschaft die Umweltprobleme ohne politischer Regulierung lösen könne und welche Möglichkeiten es in einer gewinnorientierten Wirtschaftsrealität für zukunftsorientierte Veränderungen bereits gibt.

Bernd Awaloff

Schon seit Jahrzehnten gibt es in der Wirtschaftswissenschaft und in der Politik die Diskussion über den richtigen Weg zwischen den VertreterInnen der liberalen, marktorientierten Position und den VerfechterInnen der politischen Regulierung bzw. Steuerung.

Grundsätzlich ist es unstrittig, dass privatwirtschaftliche, gewinnorientierte Organisationen schneller, effizienter und kreativer agieren, als staatliche Organisationen bzw. Behörden. Klingt erst mal sehr gut, hat aber einen entscheidenden Haken. Die Marktwirtschaft hat keine Moral und ist durch Profitgier getrieben. Die Ergebnisse zu starker Marktorientierung können wir weltweit in vielen Bereichen sehen. Die negativen Auswirkungen reichen von Umweltzerstörung über Kinderarbeit bis zu einer sehr einseitigen Kapitalallokation in den Industrienationen.

DogmatikerInnen vertreten deshalb die Position, dass die Marktwirtschaft kein Teil der Lösung bei Umweltfragen sein kann. Aber ist das richtig? Wir würden dies mit einem klaren Jein beantworten. Der Markt kann und wird die Umweltprobleme nicht eigenständig lösen und die gerne von PolitikerInnen genutzten freiwilligen Verpflichtungen haben erwiesenermaßen auch keinen Sinn, außer dass die PolitikerInnen Aktivismus vortäuschen können.


Wie immer liegt die Lösung irgendwo dazwischen. Man muss die Stärken beider Seiten kombinieren. Kurz gesagt: Politik muss die Regeln vorgeben und die Wirtschaft muss umsetzen. Und dabei sollte auch allen SozialromantikerInnen klar sein, dass dies nur funktioniert, wenn am Ende des Transformationsprozesses auch Gewinne für die Unternehmen winken. Das bedeutet, die Politik muss die Märkte der Zukunft (CO2-Neutralität, Kreislaufwirtschaft usw.) definieren und die Wirtschaft muss diese Märkte entwickeln. Ganz wichtig ist dabei, dass man die Themen technologieneutral angeht.  Ein gutes Beispiel ist hier die Elektromobilität. Die Politik setzt(e) massiv auf Elektrofahrzeuge, um jetzt feststellen zu müssen, dass vielleicht Wasserstoff die bessere Lösung ist. Am Ende des Tages setzen sich dann möglicherweise CO2-neutrale Kraftstoffe in Verbindung mit der existierenden Technologie durch.

Wenn man schon die eigene Wirtschaft unterstützen möchte, sind vermutlich verstärke Forschungsförderung und die Unterstützung bzw. Finanzierung von Erfolg versprechenden Startups der geeignetere Weg.

Fotocredit: Music-For-Nature

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