Der Mensch als Plastilin-Figur - packmas.jetzt

Der Mensch als Plastilin-Figur

Singer/Songwriter Christoph Calim schreibt und singt in seinem musikalischen Essay monatlich über ein aktuelles, brisantes Thema der Gesellschaft. Im Text findet eine gedankliche Beleuchtung seiner Beobachtungen statt. Im Song berührt Calim die Gefühlsebene und aktiviert das Herzensverständnis.

Ein musikalischer Essay von Christoph Calim

Ich bin – doch wer bin ich? 
Du bist – doch wer bist du?
Wir sind – doch wer sind wir?

Ist Partnerschaft ein Hilfsmittel die eigene Identität zu finden oder hindert sie uns daran, wirklich wir selbst zu sein? Der Konkurrenzdruck in der Welt der unbegrenzten Möglichkeiten ist groß, das Outsourcing der Partnerinnen und Partner findet schneller statt, als ein persönliches, aber auch gemeinschaftliches Wachstum. Gibt es somit einen Stopp der Persönlichkeitsentwicklung? Sind moderne Beziehungen veränderungsresistente Sackgassen? Sind wir am Gipfel der Perfektions-Sucht angelangt – von wo aus es nur mehr einen Absturz aus schwindelerregender Höhe gibt?

Die unendliche Suche

Im Überangebot von Partnerinnen und Partnern sowie von Partnerschaftsmodellen können Suchende vor allem eines finden: die Unendlichkeit. Das Suchen wird zur noch tieferen Suche und zu einem kollektiven Verloren-Sein, das in den zwanghaften Hype der Selbst-Findung mündet. Denn, wenn ich schon im Außen nichts finde, dann zumindest im Inneren. Wenn Du mir das Glück nicht geben kannst und Wir uns nicht glücklich machen, dann hat das Ich einzig die Chance das Glück in sich selbst zu finden. Doch auch die Tätigkeit des Helfens wurde längst kapitalisiert. Hilfestellungen, die häufig als eigeninteressenslose Selbstlosigkeit beworben werden enttarnen sich heutzutage immer mehr als lukratives Geschäftsmodell in Zeiten von Menschen in (Beziehungs-)Not. Egal ob der Hobby-Therapeut auf Instagram oder die Psychotherapeutin mit renommierter Ausbildung: Coaches gibt es aktuell wie Sand am Meer, viele machen durch ihre Tätigkeit wohl angewandte Beschäftigungstherapie – und oftmals gilt auch hier das Gesetz: „Quantität drückt die Qualität“. Oder auch: „Je höher die Nachfrage desto mehr Angebot.“ Und das zeigt uns im Spiegel der Gesellschaft, dass wir in einem höchst instabilen Zeitalter leben – innerlich wie äußerlich. Die Konfrontation mit dem eigenen Selbst – inklusive Identitäts-Suche, Ängste, Traumata und allen Gefühlen – ist essentiell für eine gesunde Gesellschaft. Ja. Wenn jeder Mensch ganz bewusst eine professionelle Psychotherapie machen würde, wage ich zu behaupten, wäre auch die Welt von heute auf morgen als Gesamtes geheilt. Auch ja. Doch eine unendliche Suche nach sich selbst oder nach der perfekten Partnerin oder dem perfekten Partner hält das Gefühl des Unglücklichen nur künstlich aufrecht und verhindert vor allem eines: Leben.

Ein Mensch
und
ein Mensch
sind zwei Menschen
werden ein Mensch.

Ein Mensch
war
zwei Menschen,
trennt sich
und ist
kein Mensch mehr.

Die Verschmelzung der Persönlichkeiten

Die größte Gefahr moderner Beziehungen ist in der Selbstaufgabe zu finden. Das gegenseitige Modellieren der individuellen Charaktere zur charakterlosen  Wunschvorstellung einer/eines Traumpartnerin/Traumpartners führt zum Verlust des Selbst-Bewusstseins und der Individualität in der Gesellschaft. Die unzähligen Dating-Apps symbolisieren moderne PartnerInnen-Kataloge, die den Menschen zur Schaufensterpuppe formen und die kurzen Selbstbeschreibungs-Skizzen zu Preisschildern machen: „Mich bekommst du nur unter folgenden Voraussetzungen!“ So schnell wie das Links-Rechts-Wischen in den Fingern der Suchenden automatisiert wurde, so schnell ist auch die Fluktuation der KandidatInnen für die Beziehungswahl  – vor allem dann, wenn sie nicht mit einem Wunschcharakter-Update aktualisiert werden können. Diese Entwicklung führt langfristig zur Selbstzerstörung nachhaltiger Beziehungen. Der Mensch wird vom Lebewesen zur formbaren Plastilin-Figur. Die Angst vor dem Alleine-Sein ist oft größer als vor dem Identitätsverlust – vielleicht auch deshalb, weil die eigene Identität in einem Schulsystem für GeneralistInnen und einer Gesellschaft der Persönlichkeits-Kopien noch gar nicht gefunden wurde.

Veränderung zur Steigerung des Liebes-Werts

Wie oft versuchen wir unsere LebenspartnerInnen bis zur Unkenntlichkeit zu verändern – so lange bis sie jenen festgefahrenen Vorstellungen in den Tiefen unserer Sehnsüchte ähneln? Wie oft versuchen wir unsere BeziehungspartnerInnen umzumodellieren – so lange bis sie oder er nicht mehr authentisch und somit auch nicht mehr glücklich ist … Sich zu verändern, um liebenswert zu sein – ist das wahre Liebe? Oder ist das gekaufte Liebe? Wollen wir unser innerstes Wesen wirklich ignorieren und unsere individuellen Charaktere in Beziehungen anpassen? Wir würden einen hohen Preis dafür zahlen …

Der aktuelle Song „You Can Never Change Me“ greift dieses Beziehungsthema auf. Das Ziel ist es die Kraft der Selbstliebe zu stärken, das Bewusstsein zu fördern, Menschen nicht zu ändern und daran zu erinnern, uns selbst so zu lieben, wie wir sind.

YOU CAN NEVER CHANGE ME – Der Song zum Essay

Singer/Songwriter Christoph CALiM released “You Can Never Change Me” at the end of 2021 – his new song is written about the self-destruction of modern relationships. Are we really plasticine characters? It seems as if … How often we try to modify our life partner as far as we can? How often we try to change the character of our partner till she or he is not authentic anymore, is not happy anymore … Changing to be loveable – is this true love? Or is this bought love? Do we really want to ignore ourselves and to change our individual characters in relationships? We would pay a heavy price … Christoph Calim’s song “You Can Never Change Me” pushes the power of self-love to stop changing people and to remind listeners: “Love yourself like you are!” Let’s start to say: “You can try to change me … but to be honest: You can never change me!“

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Christoph CALiM: “You Can Never Change Me”

ÜBER Christoph Calim

Singer/Songwriter Christoph CALiM symbolisiert mit seinen Songs eine „Heartwarming Music“. Als Sänger der Herzen ist er Brückenbauer zwischen verschiedenen Kulturen, Sprachen, Zeiten und Welten. Christoph CALiM gelingt es vielfältige Musik-Genres wie Pop, Rock, Folk, Reggae, Latin, Jazz, Blues, Rap oder World Music auf der Bühne harmonisch zu vereinen. Er ist ein singender Poet mit offenen Augen und Armen, mit Inhalten am Puls der Zeit und vermittelt dem Publikum stets Herz und Hirn zugleich und in voller Intensität. Musik & Worte sind CALiMs Werkzeuge Gefühle zu aktivieren, zum (Nach-)Denken anzuregen und die Welt zum Positiven zu verändern … „I’m a man of the earth, not a man of a state. I live to love, I don’t live to hate“, betont Kosmopolit Christoph CALiM.

Fotocredits: Guardians of the Earth

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