‚Stadternte Wien‘: Regionalmarke für landwirtschaftliche Produkte aus Wien - packmas.jetzt

‚Stadternte Wien‘: Regionalmarke für landwirtschaftliche Produkte aus Wien

Die Landwirtschaftskammer Wien hat die Regionalmarke ‚Stadternte Wien‘ entwickelt und präsentiert diese zum ersten Mal der Öffentlichkeit im Wiener Rathaus. Landwirtschaftliche Produkte, mit hoher Qualität und Wiener Herkunft kann man nun leichter an der neuen Marke erkennen.

Redaktion

Wien verfügt über eine einzigartige und vielfältige Landwirtschaft. Mit der Regionalmarke ‚Stadternte Wien‘ ist nun die Kennzeichnung hochwertiger landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus Wien möglich. Die neue Regionalmarke wurde von der Landwirtschaftskammer Wien mit der Agentur Magistris entwickelt und am 11. Mai 2021 gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Michael Ludwig, Umweltstadtrat Mag. Jürgen Czernohorszky und LK-Präsident Ök.-Rat Ing. Franz Windisch im Arkadenhof des Wiener Rathauses präsentiert.

Der Fokus der neuen Regionalmarke ’Stadternte Wien‘ liegt auf hoher Qualität und Wiener Herkunft. Die Grundlage für die Marke ‚Stadternte Wien‘ bilden staatlich geprüfte Qualitäts- und Herkunftssicherungssysteme. Es dürfen damit nur Produkte gekennzeichnet werden, die auf Wiener Boden gewachsen sind. Mit der Marke sieht man nun auf den ersten Blick, dass es sich um ein regionales Produkt handelt, das aus der unmittelbaren Nachbarschaft stammt. Getragen wird die Marke von den landwirtschaftlichen Betrieben Wiens, die die Stadt mit frischen Lebensmitteln versorgen: Ab-Hof, auf den Märkten oder bei den Wiener Heurigen – der Weg vom Feld in den Einkaufskorb könnte kaum kürzer sein.

Die Vision Stadternte Wein umgesetzt

Die ‚Stadternte Wien‘ hat sich aus der Zukunftsstrategie der LK Wien entwickelt. Die Marke vereint Urbanität und Landwirtschaft und zeigt die Vielfältigkeit der Wiener Landwirtschaft. Die ‚Stadternte Wien‘ wird Produkte Stadt kennzeichnen und als Zeichen für Qualität und Herkunft dienen. Die Betriebe der Marke präsentieren sich auf www.stadternte.wien und zeigen dort Informationen zu den Produkten und wo diese erhältlich sind. „Die Vision der Wiener Betriebe hat nun Gestalt angenommen und zusammen unter dem Dach der neuen Marke wird die Wiener Landwirtschaft nun leichter erkennbar. „Wir sind die Nahversorger der Stadt und produzieren Lebensmittel dort, wo sie verbraucht werden. Die ‚Stadternte Wien‘ macht das nun sichtbar.“ betont Ök.-Rat Ing. Franz Windisch, Präsident der LK Wien. Produkten zusammen, die regional erzeugt werden können und die Stadt mit frischem Obst und Gemüse versorgen“, betont Bürgermeister Michael Ludwig. „Mit der neuen Regionalmarke ’Stadternte Wien, die den Fokus auf Qualität und Wiener Herkunft richtet, wird der nachhaltige Einkauf für alle Wienerinnen und Wiener noch einfacher!“

„Regional produzierte Lebensmittel sind durch die kurzen Transportwege ein besonders wichtiger Beitrag zum Klimaschutz“, betont Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorsky. „Die Wiener Landwirtschaft hat dabei – vom Gemüse bis hin zu Wein und Bier – eine große Vielzahl an Produkten zu bieten, die im Stadtgebiet produziert werden können und sehr frisch auf den Tisch kommen!“

645 Landwirtschaftliche Betriebe in Wien machen Stadternte

Die Wiener Stadt-Landwirtschaft verteilt sich auf die Bezirke Favoriten, Simmering, Döbling, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing. Unter den 645 Wiener Landwirtschaftsbetrieben sind 207 Gartengemüsebaubetriebe, 197 Weinbaubetriebe, 161 Ackerbaubetriebe, 80 Gartenbaubetriebe für Blumen und Zierpflanzen, 16 Tierhaltungsbetriebe, 12 Feldgemüsebaubetriebe, acht Obstbaubetriebe und drei Forstbetriebe. Rund 4.300 Hektar der 5.700 Hektar Wiener Landwirtschaftsflächen ist Ackerland. Auf 543 Hektar werden für Gartenbau – vor allem für die Gemüseproduktion – genutzt. Auf 637 Hektar, einer Fläche so groß wie die Bezirke Mariahilf, Neubau, Josefstadt und Alsergrund gemeinsam, wird der weltberühmte Wiener Wein angebaut. Auch die Stadt Wien ist mit dem rund 60 Hektar großen Weingut Cobenzl sehr erfolgreich bei der Produktion bester Weine in Spitzenqualität, die national und international vielfach prämiert sind. Das städtische Weingut zählt heute zu den bedeutendsten Wiener Weinbaubetrieben und produziert seit heuer biologisch. Auch die Biertrinker in der Stadt können sich auf landwirtschaftliche Qualität aus Wien verlassen. Das „Wiener Original“ der Ottakringer Brauerei wird ausschließlich mit Wiener Braugerste in der Malzmischung gebraut.

Wien hat auch hier eine Sonderstellung, denn die lebenswerteste Stadt der Welt setzt seit jeher auf regionale Gemüseproduktion. In Wien gibt es 207 Gemüsebaubetriebe, vorwiegend in den Bezirken Simmering, Donaustadt und Floridsdorf. Dabei handelt es sich meist um kleine Familienbetriebe, die rund 40 verschiedenen Sorten Gemüse anbauen. Die Hauptkulturen sind Paradeiser, Gurken, Paprika und werden im Glashaus produziert und fast täglich in der Saison von den Gärtnerfamilien geerntet. Insgesamt wurden so im letzten Jahr 73.402 Tonnen Gemüse in der Stadt produziert: „Die Wiener Gemüsegärtnerinnen und Gemüsegärtner sind für unsere Stadt von großer Bedeutung. Als einzige Millionenstadt weltweit können wir uns während der Saison mit Gemüse selbst versorgen“, so Czernohorszky. Mit insgesamt 29.270 Tonnen geernteten Gurken (2019) und einem Anteil von 65,3 Prozent an der österreichweiten Gesamtproduktion ist Wien „Gurken-Hauptstadt“ Österreichs! „Die Produkte der Wiener Stadtlandwirtschaft sind hochwertig und garantiert gentechnikfrei produziert und sind Dank der kurzen Transportwege schonend für Umwelt und Klima in unserer Stadt“, so Stadtrat Czernohorszky.

Dank der vielen Gemüse- und Ackerbaubetriebe, Gärtnereien und Weingüter verfügt Wien nicht nur über eine florierende Stadtlandwirtschaft sondern auch über einen starken Bio-Fokus: Mit 27 Prozent Bio-Betrieben liegt Wien hinter Salzburg auf Platz zwei im Bundesländervergleich und mit 35 Prozent landwirtschaftlicher Bio-Fläche im österreichischen Spitzenfeld. Die Stadt Wien selbst ist absolute Öko-Pionierin: Bereits vor über 40 Jahren hat sie 1978 damit begonnen den stadteigenen Landwirtschaftsbetrieb auf biologische Produktionsweise umzustellen. Heute bewirtschaftet die Stadt Wien rund 1.700 Hektar Bio-Fläche und führt somit einen der bedeutendsten Bio-Betriebe Österreichs. Die Stadt Wien mit der Stadternte leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Ressourcennutzung und zum Klimaschutz.

Foto: Pixabay

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