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SDG Watch Austria-Apell: Agenda 2030 jetzt umsetzen

Vor fünf Jahren unterzeichneten 193 Länder der UNO die Agenda 2030 und die darin enthaltenen 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. 

Redaktion

Die Agenda 2030 will mit ihren 17 Zielen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) die Lebensperspektiven aller Menschen verbessern. Konkret geht es darum, Armut zu beseitigen, Umwelt zu schützen und nachhaltiges Wirtschaften sicherzustellen. Sowohl im Regierungsprogramm als auch im vor kurzem vor der UNO präsentierten Bericht zur Umsetzung der Agenda 2030 in und durch Österreich finden sich zahlreiche Anknüpfungspunkte, die eine engagierte Umsetzung der Agenda 2030 einleiten können. SDG Watch Austria, ein Zusammenschluss von über 200 zivilgesellschaftlichen Organisationen, ruft die Bundesregierung auf, jetzt konkrete politische Maßnahmen zu setzen, entsprechende Strukturen in der Verwaltung zu stärken, nötige Ressourcen zur Verfügung zu stellen und Stakeholder miteinzubeziehen.

„Um die Umsetzung der Agenda 2030 zu verbessern, braucht es eine strukturelle Aufwertung der für die operative Umsetzung verantwortlichen interministeriellen Arbeitsgruppe (IMAG) durch die Einrichtung einer durch Regierungsmitglieder unterstützten Steuerungsgruppe und entsprechende finanzielle und personelle Ressourcen“, betont Thomas Alge, Geschäftsführer von ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung.

„In vielen anderen Staaten wird das Parlament – als Kontrollorgan – in die Umsetzung der Agenda 2030 miteinbezogen. Ein Bericht der Regierung alle zwei Jahre über den Stand der Umsetzung, Erfolge und Herausforderungen, wäre sicherlich sinnvoll. SDG- Checks – also Gesetze, geplante Politiken und Maßnahmen darauf zu prüfen, ob sie die Ziele der Agenda 2030 fördern, wäre ebenso hilfreich, um zu garantieren, dass Österreich bei der Umsetzung der Agenda 2030 Fortschritte macht. Das Ziel ist es wert: ein gutes Leben für alle ist machbar“, so Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung.

Die Einbeziehung der Wissenschaft ist für evidenzbasierte politische Entscheidungen und für eine kohärente Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Verschiedene österreichische Universitäten arbeiten schwerpunktmäßig zu und mit den SDGs.

„Die Regierung könnte diese Expertise besser nutzen: ein wissenschaftlicher Beirat sollte rasch etabliert werden. Die Umsetzung der Agenda 2030 wird nur gelingen, wenn es einen proaktiven und institutionalisierten Ansatz zur Einbindung aller Stakeholder gibt. Dazu zählt neben der Wissenschaft auch die Zivilgesellschaft, deren vielfältige Initiativen und Expertise eine weitere wichtige Ressource im Umgang mit zentralen Herausforderungen ist. SDG Watch Austria ruft daher die Bundesregierung dazu auf, rasch entsprechende Formate aufzusetzen und Zivilgesellschaft und Wissenschaft in ihrem Engagement zu unterstützen und in Entscheidungen einzubeziehen“, so Anja Appel, Leiterin der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz.
„Die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung ist zur Vermeidung zukünftiger Krisen von großer Bedeutung. Denn sie fördern die Resilienz von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Durch lange Vorlaufzeiten für z. B. energiepolitische Maßnahmen ist jedoch rasches Handeln unumgänglich, um zukünftigen Katastrophen vorzubeugen. Die Agenda 2030 ist ein globaler Aktionsplan und ein Kompass, der nicht nur zur Bewältigung der derzeitigen Corona-Krise dienen kann, sondern es ermöglicht, Herausforderungen überall und gleichzeitig anzugehen und nicht regional oder thematisch beschränkt zu sein“, so Bernhard Zlanabitnig, Leiter des EU-Umweltbüros.

Über SDG Watch Austria

SDG Watch Austria ist ein Zusammenschluss von über 200 zivilgesellschaftlichen und gemeinnützigen Organisationen. Sie setzen sich gemeinsam für eine ambitionierte Umsetzung der Agenda 2030 und die Erreichung der SDGs in Österreich ein. Die Koordination der Plattform erfolgt über die von den Mitgliedsorganisationen gewählte Steuerungsgruppe. Zu dieser zählen die Geschäftsführenden der AG Globale Verantwortung, dem EU-Umweltbüro, der Koordinationsstelle der österreichischen Bischofskonferenz sowie von ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung.

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