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Radfahren in Wien: Es ist kompliziert…

Wer Radfahren in Wien als tägliche Fortbewegung nutzt, steht vor dem einen oder anderen Problem, denn nicht alles ist perfekt.

Von Georg Sander

Radfahren in Wien und die, die es nun wollen – es ist eine letztlich komplizierte Beziehung. Wer beispielsweise einmal in Städten wie Amsterdam oder Kopenhagen bikend unterwegs war und dann in Wien, der ärgert sich. Gut, das hat schon alleine geografische Gründe: Die zwei Hauptstädte sind gefühlt brettleben. Das erleichtert vieles. In Kopenhagen und andernorts werden zudem einfach beinhart Autoparkplätze weggeräumt und breite Radspuren, oftmals baulich getrennt, zur Verfügung gestellt. Der Autor dieser Zeilen setzt gerne auf Radfahren in Wien. Das ist beruflich kein Problem, Arbeitsort in 1140, Termine sind oft in der Stadt. Achja: Der Arbeitsort ist das Home Office und hin kann man rollen, zurückkommt man dann meistens verschwitzt.

Schön und gut

Das betrifft mehrere Gegenden. Vom Süden zum Hauptbahnhof geht es viel bergauf, vom Donaukanal Richtung Mariahilf ebenfalls. Da braucht Mensch schon sehr defensive Schweißdrüsen, um vom Büro zum Termin zu kommen und nicht klatschnass retour. Oder überhaupt zum Arbeitsort. Doch Radfahren in Wien ist nicht nur schwierig, weil sich unsere Vorfahren an einem Ort ansiedeln mussten, der blöderweise halt nicht komplett flach ist. Aber Schweißdrüsen hin, Hügel her: Auch die Stadt Wien hat noch nicht alle Hausaufgaben hinsichtlich der Radinfrastruktur gemacht. Natürlich gibt es einige Hauptverkehrsadern, etwa den Wienfluss stadteinwärts oder die Goldschlagstraße als Fahrradstraße, den Gürtel- und den Ringradweg. Allerdings: Die sind auch nicht perfekt, wie die unten stehende Tweetkette von Journalist Andreas Sator zeigt.

Radfahren in Wien mit Schönheitsfehlern

Denn dummerweise gibt es nicht nur einerseits unperfekte Radwege, dazu kommt, dass nicht jeder Termin zwischen A und B ist, wobei beide Punkte an gut ausgebauten Radwegen liegen. Klar, man kann gegen die Einbahn fahren, zwischen Gleisen und natürlich generell auf der Straße. Eine gemeinsame Problematik: Es ist schlichtweg zu wenig Platz für das Radfahren in Wien. Aufgehende Autotüren, enge Straßen mit zwei Spuren für Autos, auf die zu wenig breiten Radwege rausragende parkende Autos und so weiter vergellen einem das Radln. Wer will schon täglich damit konfrontiert werden, dass eine plötzlich aufspringdende Autotür einen lebensbedrohlichen Salto bedingt, davon, mit 50 km/h und mehr abgeräumt zu werden, wollen wir nicht einmal anfangen.

Die umgekehrte Problematik?

Letztlich geht es auch um den Umgang derer, die diese Misere verursachen: Die Autofahrer. Der Autor dieser Zeilen ist das auch und ärgert sich über seine Mitfahrenden. Denn: Wenn man schon innerstädtisch unterwegs sein muss, dann sollte man sich auch rücksichtsvoll verhalten. Es braucht Abstand beim Vorbeifahren, Verständnis, dass es länger dauert, wenn das Radl halt in der Mitte fahren muss, Spiegel, Spiegel, Schulterblick und Co. Umgekehrt sollte sich auch der eine oder andere Radler oder die Radler:in an der eigenen Nase nehmen. Denn so bescheiden die Fahrradinfrastruktur in Wien und anderen Städten auch sein mag, das ist keine Ausrede, über die Gehsteige zu fetzen oder durch Fußgängerzonen.

Menschen machen aber leider Fehler. Wenn es von der Infrastruktur her besser organisiert wäre, wäre viele wohl gar nicht mehr so schlimm, weil sich der Hund nicht schreckt, weil ein Radl am Gehsteig fährt. Die anderen Themen wollen wir gar nicht durchdenken. Diese Infrastruktur für ein angenehmes Radfahren muss aber von den Verantwortlichen kommen. Derzeit ist das alles sehr kompliziert.

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Fotocredit: Pixabay

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