Du musst nicht immer der Klimaheld sein - packmas.jetzt

Du musst nicht immer der Klimaheld sein

Wer ein Klimaheld sein will, hat es nicht leicht. Immer alles richtig machen, das schafft niemand. Muss auch nicht sein.

Von Georg Sander

“Jetzt red’ da net so g’scheid daher, du Klimaheld. Du bist neulich auch mit dem Auto dorthin gefahren, obwohl die S-Bahn dich von Tür zu Tür gebracht hätte”, wurde dem Autor dieser Zeilen neulich an den Kopf geworfen. Die Diskussion drehte sich bei einem Bierchen um Fahrverbotszonen innerhalb des Wiener Gürtels. Als “Klimaheld” sprach ich mich dafür aus und bekam prompt die Retourkutsche präsentiert. Und die mir mein Versagen vorwerfende Person hatte recht. Die angesprochene Fahrt war aus purer und reinster Bequemlichkeit. Da nützt auch kein Einwand, dass das Auto wenig verbraucht und eigentlich ohnehin meistens nur für’s Wandern, Helfen oder den Urlaub. Kurz: Meistens steht das Auto herum. Es ist halt da.

Der immer gute Klimaheld

Also ja, manchmal nimmt man das Auto, “like, wer’s kennt”, sagt man heutzutage. Der Autor könnte nun auch erzählen, dass er auf Säugetierprodukte verzichtet, partiell wegen der Tierlis, aber auch, weil sie mit der Verdauung – Stichwort Laktose – seltsame Dinge anstellen. Die T-Shirts sind zugegebenermaßen auch nicht aus dem nachhaltigen Laden. Wenigstens werden sie lange getragen: Ausgehleiberl, Hausleiberl, Sportleiberl, Putzfetzen; alles hintereinander. Dabei wissen wir doch eigentlich, was alles gut und richtig wäre. “Was, du isst Fisch? Ich dachte, du magst Tiere!!!”, hört der vorgebliche Klimaheld. Aber was soll’s: Es geht nicht immer. Manchmal aus Gusto, dann wieder aus Bequemlichkeit und so weiter. “Like, wer’s kennt!”

Schritt für Schritt

Natürlich kann einem bei der internationalen Nachrichtenlage ohnehin angst und bange werden. Auf die Pandemie folgt Krieg; im Fokus Gas und Öl. Und mit jedem Klimaschutzbericht wird der Autor hier auch nicht der Einzige sein, der sich denkt: “Ach, scheiß drauf! Ist doch eh schon alles wurscht.” Verständlich. Jedoch ist es nicht so. Jeder Schritt in die richtige Richtung hilft. Früher sind Sie 30.000 Kilometer im Jahr gefahren, jetzt nur noch 20.000? Gratuliere, das ist eine Reduktion von rund einem Drittel, der ÖAMTC verlautbarte einmal: “Bis 2030 muss Österreich seinen Treibhausgas-Ausstoß um 36 Prozent senken. Dazu soll vor allem der Pkw-Verkehr eingeschränkt und verteuert werden.” 36 Prozent, ein Drittel, man sieht, wo es hingeht. Oder: Vielleicht wirklich bissl weniger neues G’wand kaufen. Mehr als einen Veggie-Day machen. Bio-Fleisch statt Industriegatsch. Am Ende hilft jeder Schritt; nicht für sich, aber insgesamt.

Kurz: Du musst nicht immer ein Klimaheld sein.

Fotocredit: Pixabay

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