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Spenden statt vernichten – Retouren eine zweite Chance geben

Im Online-Handel sind Rücksendungen ganz selbstverständlich. Nicht alle Retouren können aber wieder in den Handel aufgenommen werden. Returns for Good bietet eine gemeinnützige Alternative zur Verschrottung von retournierten Waren.

Thomas Pisan

Eine der größten Herausforderungen im E-Commerce sind Retouren. Gemäß dem gesetzlichen Rücktrittsrecht müssen Online-Verkäufer ihren Kunden die Möglichkeit einer Rücksendung binnen 14 Tagen nach Erhalt der Ware anbieten. „Innerhalb der 14-tägigen Rücktrittsfrist kann der Kunde ohne Angabe von Gründen vom Kaufvertrag zurücktreten. Dieses Recht nutzen 83 % der befragten Österreicher/innen“, so Thorsten Behrens, Geschäftsführer des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens. Im Schnitt werde in Österreich laut repräsentativer Studie aus dem Jahr 2020 jeder fünfte Artikel zurückgeschickt (wenig überraschend ist Bekleidung die am häufigsten retournierte Warengruppe).

Dem Kunden kosten die Retouren Zeit und Nerven und den Online-Händlern oft viel Geld. Die Versandkosten sind dabei nur der drittgrößte Kostentreiber. Die Qualitätskontrolle bzw. die Retouren-Annahme mit Identifikation der Artikel fallen sogar noch stärker ins Gewicht (laut Studie des EHI Retail Institute pro Retoure mit etwa 10 Euro). Zwar versuchen die Händler so gut es geht Fehlkäufe zu minimieren, Rücksendungen ganz zu verhindern ist aber so gut wie unmöglich, wobei die Retourenquoten stark von den jeweiligen Produktkategorien abhängt. Gleichzeitig bieten Retouren aber eine große Chance um in Sachen Nachhaltigkeit einen Schritt in eine bessere Zukunft zu machen.

Nicht zum Verkauf geeignet

Denn obwohl die Händler mitunter großen Aufwand betreiben, schafft es ein Teil der zurückgesandten Artikel nicht wieder in den Verkauf. Im Durchschnitt können immerhin rund 70 Prozent der retournierten Artikel als A-Ware für den Kundenversand weiterverwendet werden. Die große Herausforderung für alle E-Commerce Unternehmen sind zurückgeschickte Artikel, die nicht wieder in den Lagerbestand aufgenommen werden können. Darunter Produkte die keineswegs unbrauchbar sind, sondern meist nur kleine Mängel aufweisen.

Eine gängige Praxis der Branche lautet: die Artikel werden entsorgt, oft zumindest recycelt. Das ist schnell und einfach und bereits ein einkalkulierter Wertverlust. „Retouren sind im Online-Handel ein Teil des Geschäftsmodells. Einfache Rücksendemöglichkeiten, großzügige Rückgabefristen und kostenlose Retouren wurden von Beginn an als Kaufanreiz eingeräumt und sind heute kaum noch wegzudenken“, so Behrens. Laut seiner Studie achten 90 % der Österreicher/innen darauf, ob der Händler die Kosten für die Rücksendung übernimmt. Für mehr als ein Drittel (34,7 %) ist dies sogar kaufentscheidend.

Returns for Good

Eine gemeinnützige Alternative zur Verschrottung von retournierten Waren bietet Returns for Good. Von der Werkzeugmarke WIESEMANN 1893 ins Leben gerufen, bringt das Spendenportal Unternehmen und gemeinnützige Projekte zusammen, um sie und die Menschen dahinter zu unterstützen. Unternehmen spenden ihnen Waren aus den vollen Retourenlagern, die wirtschaftlich nicht mehr aufzubereiten sind, und die wohltätigen Projekte sparen finanzielle Mittel. Unterstützt werden damit gemeinnützige Zwecke aus der Maker-Szene in Deutschland und weltweit.

Das junge Unternehmen beschäftigt sich schon seit ihrer Gründung im Jahr 2017 mit dem Thema Nachhaltigkeit: „Retouren bieten im E-Commerce die größte Chance hin zu einer verbesserten Nachhaltigkeit. Im ersten Schritt versuchen wir, Fehlkäufe zu minimieren. Dennoch lassen sich Rücksendungen leider nicht ganz verhindern. Bereits seit über einem Jahr veröffentlichen wir transparent unsere monatlichen Retourenstatistiken“, erläutert Manuel Siskowski, Gründer und Geschäftsführer von WIESEMANN 1893 sowie Initiator von Returns for Good.

Nachhaltigkeit als Rezept für erfolgreiches Wirtschaften

„Da wir unseren Kunden immer ein perfektes Produkt garantieren möchten, sind gebrauchte Waren bei uns ein Problem. Für die Entsorgung ist der Großteil unserer Retouren aber viel zu schade. Wir haben uns bewusst gegen die schnelle Verschrottung entschieden. Stattdessen arbeiten wir mit ausgewählten Projekten zusammen und spenden einen Großteil dieser Werkzeuge. Dafür haben wir ein eigenes Programm ins Leben gerufen: Returns for Good“, so Siskowski weiter. Die Retouren bekommen somit ein zweites Leben. Interessierte können sich unter www.returnsforgood.com informieren und sich als teilnehmende Firma oder gemeinnützige Organisation registrieren lassen.

Fotocredit: Returns for Good

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