Biodiversitätsstrategie: Lob und Forderung
Die vom Klimaschutzministerium jüngst auf den Weg gebrachte Biodiversitätsstrategie wird begrüßt, aber es gibt auch Forderungen.
Redaktion
Mit der Verabschiedung der Biodiversitätsstrategie 2030 während der Welt-Naturschutzkonferenz in Montreal setzt das Klimaschutzministerium ein wichtiges Zeichen für den Schutz der Natur und der Umkehrung der Schädigung von Ökosystemen. Die Strategie beinhaltet wichtige Ziele, etwa zur Erweiterung der Artenschutzflächen und zur Umstellung der Landwirtschaft hin zu mehr Biodiversität. Auch der Umgang mit Saatgut in der Landwirtschaft ist Teil der Strategie. Wie stehen die verschiedenen Umweltschutzorganisationen dazu?
“Strategie so viel wert wie Umsetzung”
Die Strategie wurde in einem umfassenden Konsultationsprozess mit Ländern, Interessenvertretungen der Wirtschaft und Zivilgesellschaft erarbeitet. „Jetzt gilt es rasch Schritte zur Umsetzung zu setzen, um die gesetzten Ziele auch tatsächlich zu erreichen. Denn die Strategie ist nur so viel wert wie ihre tatsächliche Umsetzung“
, so Thomas Alge, Geschäftsführer von ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung. Dafür braucht es einen Aktionsplan mit konkreten Schritten und Verantwortungen sowie ein laufendes Monitoring der Umsetzung und eine transparente Koordination der österreichischen Verantwortung gegenüber ihren europäischen und internationalen Verpflichtungen.
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Umweltdachverband begrüßt Biodiversitätsstrategie
Der Umweltdachverband begrüßt die Biodiversitätsstrategie. „Wir müssen jetzt sektorenübergreifend Verantwortung für unser Naturerbe übernehmen, bei der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung ebenso wie beim Ausbau der erneuerbaren Energien. ,Mainstreaming Biodiversität‘ – also Schutz und Förderung von Biodiversität in allen Sektoren zu berücksichtigen – ist eines der wichtigsten Vorhaben unserer Zeit. Nur wenn Biodiversitätsschutz über alle Branchen aktiv in unternehmerische, strategische und fördertechnische Planungen einbezogen wird, haben gefährdete Arten und Ökosysteme eine Überlebenschance. Insofern müssen auch Klima- und Naturschutz gemeinsam umgesetzt werden.
Die Biodiversitätsstrategie hat u. a. zum Ziel, die erforderliche Erweiterung und Vernetzung von Schutzgebieten anzugehen und den Zustand von 30 % der gefährdeten Lebensraumtypen und Arten in Österreich maßgeblich zu verbessern. Die Funktionstüchtigkeit von Mooren, Wäldern und Böden ist zentrale Grundlage für die CO2-Speicherung und damit die Erreichung der Klimaziele. Im Grünland sollen z. B. Feuchtwiesen wiederhergestellt werden, damit gefährdete Arten wie Bekassine oder Sumpf-Gladiole überleben können“, betont Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.
GLOBAL 2000-Experte, Martin Wildenberg – selbst Mitglied der Biodiversitäts-Kommission – zeigt sich angesichts des steinigen Weges erfreut über den Outcome: „Das oft zähe Ringen um Kompromisse hat letztlich zu einer Einigung geführt. Wir haben es geschafft, eine Strategie zu formulieren, welche den Schutz der Natur und damit das Gemeinwohl aller Österreicher:innen vor die Interessen einzelner stellt. Jetzt braucht es eine rasche Umsetzung.”
Fotocredit: Pixabay
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