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Bio Austria fordert Herkunftskennzeichnung

Bio-Standard bietet Qualitätssystem mit integrierter Herkunftskennzeichnung – Hühnereier-Deklaration als etabliertes Modell zur Umsetzung verwenden.

Redaktion

KonsumentInnen benötigen Transparenz als Grundlage für ihre bewusste Kaufentscheidung bei Lebensmitteln. Dabei darf sich die Transparenz aber nicht auf die Herkunftskennzeichnung alleine beschränken, sondern muss auch die Produktionsweise mit beinhalten. Immer mehr Menschen greifen bewusst und regelmäßig zu Lebensmitteln, die nach hohen Tierwohl- und Umweltstandards produziert worden sind. Der Run auf Bio-Lebensmittel in den letzten Jahren unterstreicht dies. “KonsumentInnen wollen ganz klar nicht nur wissen, wo, sondern auch wie Lebensmittel erzeugt werden. Es ist ihnen wichtig, darüber Bescheid zu wissen, unter welchen Voraussetzungen Nutztiere gehalten werden und welche Futtermittel sie bekommen – etwa, ob Futtermittel zum Einsatz kommen, für deren Anbau Regenwald abgeholzt wurde. Daher greift eine reine Herkunftskennzeichnung zu kurz”, betont BIO AUSTRIA-Obfrau Gertraud Grabmann in Bezug auf die von Gesundheitsminister Anschober heute präsentierten Vorschläge zur Herkunftskennzeichnung.

Dies gelte insbesondere für das Essen außer Haus in Kantinen und Gastronomiebetrieben, wo diesbezüglich eine Informations- und Transparenzlücke klafft, die es mit einer entsprechenden Regelung zu schließen gilt. “Der Wunsch bzw. Anspruch der KonsumentInnen endet nicht bei der eigenen Kühlschranktüre. Wer bewusst nachhaltig und tierwohlgerecht einkauft, will auch im Gasthaus und in der Kantine wissen, wie es um die Nachhaltigkeit und Herkunft der Lebensmittel bestellt ist”, so Grabmann.

EU-weit etabliertes System der Herkunftskennzeichnung übernehmen

Biologische Lebensmittel unterliegen bereits jetzt einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung und erfüllen einen EU-weit einheitlich geregelten und vom Acker bis ins Regal kontrollierten Qualitätsstandard. Ebenso liegt mit der bestehenden vierstufigen Deklaration von Hühnereiern (0-3, wobei 0 für Bio und 3 für Käfighaltung steht) ein EU-weit etabliertes System vor, das Produktionsweise und damit Tierwohlkriterien und Grad der Nachhaltigkeit beinhaltet. “Dieses einfache und bewährte System sollte EU-weit auf alle Produkte ausgeweitet und als erster Schritt auf freiwilliger Basis in Österreich eingeführt werden“, konstatiert Grabmann, die diesbezüglich auch auf eine entsprechende kürzlich erhobene Forderung aus der Bio-Gastronomie (Die Bio-WirtInnen und Ramsauer Bioniere) verweist.

Darüber hinaus appelliert der Bio-Verband einmal mehr an die Regierung, die von der Bio-Gastronomie und BIO AUSTRIA bereits seit Jahren geforderte verpflichtende Bio-Zertifizierung bei Auslobung von Bio in der Gastronomie umzusetzen. “Wenn in der Speisekarte Bio steht, müssen sich die Gäste darauf verlassen können, dass auch am Teller Bio ist. Das funktioniert nur dann vollkommen transparent, wenn das bewährte Bio-Kontrollsystem im Rahmen der Zertifizierung auch für die Gastronomie gilt. So haben Trittbrettfahrer keine Chance”, sagt Grabmann abschließend.

Fotocredit: Pixabay

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