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Aktive Forstwirtschaft ist wichtig für Bioökonomie

Nachwachsende Rohstoffe aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern bilden die Grundlage biobasierter Produkte.

Redaktion

Die Klimakrise erfordert einen Umbau des Wirtschaftssystems von fossilen hin zu erneuerbaren Rohstoffen. Die Papierindustrie ist hier laut aktueller Studie bereits Vorreiter. In ganz Europa wurden 139 Bioraffinerien identifiziert, das sind vor allem Zellstoff- und Papierfabriken, die außer Papier und Zellstoff noch viele weitere biobasierte Produkte aus dem nachhaltigen Rohstoff Holz herstellen. Fasern, Biotreibstoffe oder Tallölprodukte finden ihren Einsatz in zahlreichen Bereichen, von der Verpackungs- und Automobil- über die chemische und Lebensmittel- bis hin zur Pharmaindustrie. Mittlerweile entfallen 3 % des Umsatzes der europäischen Papier- und Zellstoffindustrie auf Bioraffinerie-Produkte, mit steigender Tendenz. Grundlage all dieser biobasierten Produkte bildet der nachwachsende Rohstoff Holz aus aktiv und nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. In der Österreichischen Papierindustrie wird zu 100 % Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft eingesetzt, das wird durch die Forstzertifizierungssysteme PEFC und FSC dokumentiert.

Nachwachsende Rohstoffe als Voraussetzung

Nachhaltige Waldbewirtschaftung hat in Österreich und seinen Nachbarländern seit Langem Tradition. Der Wald wächst stetig, weil nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit nie mehr Bäume geerntet werden als nachwachsen. Pflegeeingriffe, wie z.B. die Durchforstung, führen zu stabileren und resistenteren Waldbeständen. Schwache Bäume werden geerntet, damit die verbleibenden durch bessere Wachstumsbedingungen gut gedeihen können. Dabei nehmen junge, voll im Wachstum befindliche Bäume, auch noch mehr Kohlenstoff auf. Und auch in Holzprodukten bleibt der Kohlenstoff weiter gespeichert, solange diese im Kreislauf immer wieder zu neuen Produkten weiterverarbeitet werden. Erst mit der Verbrennung wird CO2 freigesetzt. Ersetzen holzbasierte Produkte fossilbasierte, wird dadurch ebenfalls Kohlendioxid eingespart.

Die Studie “Climate effect of the forest-based sector in the European Union“ beziffert den positiven Klimaeffekt des forstbasierten Sektors mit 806 Mio. Tonnen an CO2 pro Jahr. Das entspricht 20 Prozent der gesamten CO2-Emissionen der EU. Berechnet werden in der Studie einerseits die Emissionen während der Produktionsprozesse. Diese belaufen sich auf 51 Mio. Tonnen CO2. Auf der Habenseite wird dann die Speicherung von CO2 in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern sowie in Holzprodukten wie Möbel, Bauholz oder Papier verbucht. Hier werden 447 Mio. Tonnen CO2 vermieden. Zusätzlich wird noch die CO2-Einsparung durch die Substitution von fossil-basierten Produkten sowie Energieträgern gutgeschrieben. Hier ergibt sich ein Plus von 410 Mio. Tonnen CO2. Insgesamt beträgt damit der Einsparungseffekt am Ende 806 Mio. Tonnen CO2. Wälder sind wichtige Kohlenstoff-Speicher. Im Zuge ihres Wachstums absorbieren sie CO2 aus der Atmosphäre. Die nachhaltige Nutzung spielt hier eine wesentliche Rolle, denn nur sie garantiert, dass der Wald immer weiterwächst und nie mehr CO2 freigesetzt wird, als aufgenommen werden kann. Wird das Holz zu Produkten verarbeitet, bleibt auch der Kohlenstoff weiter in diesen gespeichert. Und Recycling sorgt – neben möglichst hoher Ressourceneffizienz – für eine weitere Verlängerung des CO2-Kreislaufes.

Fotocredit: Pixabay

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