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Raus aus Öl und Gas

Die Förderoffensive „Raus aus Öl und Gas“ des Kimaschutzministeriums schafft deutliche finanzielle Anreize für die Modernisierung von Gebäuden und für neue Heizungen ohne Öl und Erdgas.

Redaktion

„Lebt man in einem alten und unsanierten Haus, ist es Zeit für eine Modernisierung. Das bedeutet ein klimafreundliches Heizsystem und eine Wärmedämmung des Gebäudes“, so Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. „Besser Wohnen und weniger zahlen – noch nie gab es dafür höhere Förderungen“, kommentiert Traupmann den Start der Sanierungsoffensive und des Bonus für „Raus aus Öl und Gas“ des Klimaschutzministeriums. Die Vorteile seien vielfältig. Thermische Sanierungen sorgen für ein behagliches Wohngefühl, steigern den Komfort und wirken sich positiv auf die Gesundheit aus. Die Modernisierung eines Gebäudes wertet die Immobilie auf und steigert ihren Verkaufswert. Klima und Konto profitieren gleichermaßen: Die jährlichen CO2-Emissionen sinken bei thermisch sanierten Gebäuden im Durchschnitt um immerhin 63 Prozent, die Energiekosten um durchschnittlich 60 Prozent . „Es geht nicht nur um die finanziellen Anreize. Heizen ohne Öl und Erdgas stellt vor allem auch einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz dar. So kann jede Hausbesitzerin und jeder Hausbesitzer einen Beitrag leisten, dass auch unsere Kinder in einer intakten Umwelt mit ökologischer Vielfalt leben werden können“, ergänzt Traupmann.

Ohne Öl und Erdgas unabhängig von internationalen Krisen

„Wer sich von Öl und Erdgas verabschiedet, macht sich auch unabhängig von bösen Überraschungen beim Preis“, betont Traupmann. Denn die Rohölpreise und damit auch die Heizölkosten würden sehr stark von oft unberechenbaren internationalen Ereignissen, den Absprachen des OPEC-Kartells, Handelskriegen oder etwa auch der Corona-Pandemie beeinflusst. „Auch wenn der Öl-Preis lange Zeit auf niedrigem Niveau war, kann das Pendel schnell in die andere Richtung ausschlagen. Der Trend zeigt bereits wieder nach oben“, so Traupmann. Neun Milliarden Euro kosteten den ÖsterreicherInnen der Import von Kohle, Öl und Erdgas im Jahr 2019. In diesem Jahr wurden (netto) 10,8 Mrd. m3 Erdgas bezogen, zum Großteil aus Russland. Bei Rohöl betrugen die Importe 8,6 Mio. Tonnen. An der Spitze der Importländer stand Kasachstan mit 3,36 Mio. Tonnen, gefolgt von Libyen mit 1,85 Mio. Tonnen und dem Irak mit 1,35 Mio. Tonnen. Aus Aserbaidschan, in dem Ende 2020 Krieg herrschte, kamen 980.000 Tonnen.

„Wir sprechen von einem Kaufkraftabfluss von insgesamt rund 9 Milliarden Euro für fossile Energieträger. Mit diesem Geld unterstützen wir zumeist wenig demokratische Regime und begeben uns in Abhängigkeiten. Wenn wir uns von Öl, Erdgas und Kohle befreien, ist das also bei weitem nicht nur aus ökologischen Gründen sinnvoll“, erläutert Traupmann.

Heizöl und Erdgas bald mit CO2-Preis?

Da ein Heizsystem in der Regel mindestens 20 Jahre in Betrieb ist, müsse man laut Traupmann vor allem auch langfristig denken. Im aktuellen Regierungsprogramm ist die Einführung einer CO2-Bepreisung festgehalten, der Schritt soll 2022 erfolgen. In Deutschland gilt seit Anfang 2021 bereits ein Preis von 25 Euro pro Tonne CO2, der schrittweise auf bis zu 55 Euro pro Tonne CO2 im Jahr 2025 ansteigen wird. Damit wird das Heizen mit Energieträgern wie Öl oder Erdgas, die viele CO2-Emissionen verursachen, teurer. Geht man von einem Preis von 33 Euro pro Tonne CO2 aus, wie er derzeit etwa im Rahmen des Europäischen Emissionshandels von Industrie- und Energieunternehmen gezahlt wird, hat das bereits deutliche Auswirkungen auf die Vollkosten eines Heizsystems. Öl- und Gasheizungen verlieren – trotz aktuell niedriger Energiepreise – wesentlich an Attraktivität (Vollkosten = Investitionskosten inklusive Wartung- und Instandhaltung sowie Energiekosten).

Fotocredit: Pixabay

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