Ökosoziales Forum: "Green Deal darf Versorgungssicherheit nicht gefährden" - packmas.jetzt

Ökosoziales Forum: “Green Deal darf Versorgungssicherheit nicht gefährden”

Wintertagung 2021: Blinde Flecken müssen aus Green Deal entfernt werden, um Selbstversorgung aus heimischer Landwirtschaft und bäuerliche Einkommen zu sichern.

Redaktion

Die COVID-Pandemie mit geschlossenen Grenzen und leeren Supermarktregalen hat klar vor Augen geführt, wie wichtig die Selbstversorgung mit heimischen Lebensmitteln entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist. “Die Menschen haben gesehen: Die Landwirtschaft ist nicht nur systemrelevant, sie ist relevant für das Überleben. Denn die Supermärkte stellen zwar Regale auf, aber die Bäuerinnen und Bauern füllen sie mit frischen regionalen Lebensmitteln”, betont der Präsident des Ökosozialen Forums Österreich & Europa, Stephan Pernkopf, am Eröffnungstag zur Wintertagung 2021 des Ökosozialen Forums. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, hebt ebenfalls die Bedeutung der landwirtschaftlichen Produktion für ein Land hervor: “Die Corona-Krise hat uns allen vor Augen geführt, wie wichtig die Versorgung mit hochqualitativen Lebensmitteln ist. Wir brauchen daher den Schritt von einer Wertschöpfungs- hin zu einer Wertschätzungskette.”

Pernkopf: Green Deal darf Feuer im Amazonas nicht anheizen

“Europa muss jederzeit und ganz besonders in der Krise in der Lage sein, sich selbst zu versorgen. Die Corona-Pandemie ist dabei ein Game Changer für die heimische Landwirtschaft. Sie zeigt uns klar, dass wir die Lebensmittelversorgung am eigenen Kontinent sichern und als Teil der strategischen Autonomie Europas erhalten müssen”, unterstreicht Pernkopf. So sei der Green Deal der Europäischen Kommission zwar prinzipiell zu begrüßen, da bei der Lösungssuche die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet wird. “Aber der Green Deal, der nun am Tisch liegt, verkennt die Zeichen der Zeit. Er ist ein Deal aus der alten Welt vor Corona, macht unsere Volkswirtschaft verwundbar und schwächt unsere Selbstversorgung. Denn unter diesem grünen Deckmantel versucht besonders der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, die Stilllegung von landwirtschaftlichen Flächen zu erreichen”, kritisiert Pernkopf.

Köstinger: Herkunftskennzeichnung und kurze Transportwege sind der Schlüssel

“Die Farm to Fork-Strategie hat ihren Namen eigentlich nicht verdient”, stellt Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger klar und ergänzt: “Eine Strategie, die Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette vorschlägt, kann nicht ohne eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung auskommen. Kurze Transportwege sind das erste, an das man denkt, wenn man vom Acker bis zum Teller hört. Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren aber auch unter höheren Klima- und Umweltstandards und regionaler Qualität. Das muss für die Konsumentinnen und Konsumenten auch transparent erkennbar sein. Unsere Bäuerinnen und Bauern liefern, was wir täglich brauchen.” Die österreichische Landwirtschaft hat das in der Corona-Krise eindrucksvoll bewiesen. Sie sichert die Lebensmittelversorgung und deckt damit den Tisch. “Wir müssen den Weg der Selbstversorgung immer gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern gehen. Billigimporten durch Freihandelsabkommen wie Mercosur darf niemals der Vorzug gegenüber der heimischen Produktion gegeben werden. Es braucht ein klares Bekenntnis gegen unfaire Freihandelsabkommen und Lebensmittel, die über den halben Erdball transportiert werden”, so Köstinger.

Fotocredit: Pixabay

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